Stadtverwaltung, 71226 Leonberg
Verband Region Stuttgart
Herrn Verbandsvorsitzenden Dr. Jürgen Fritz
Kronenstraße 25
70174 Stuttgart
Sehr geehrter Herr Dr. Fritz,
der von dem Bahnverkehr, insbesondere dem Güterverkehr
ausgehende Lärm auf der Bahnlinie Stuttgart -Leonberg -Weil der Stadt führt in
Teilen der Leonberger Bevölkerung zu immer mehr Unmut.
Vor allem aus den unmittelbar der Bahnlinie
zugewandten Wohngebieten regt sich Widerstand. Ich darf Ihnen beigefügt ein
Schreiben der Initiativgemeinschaft HAL.L.I.G. (Wohngebiet Halden) vom 19.
Oktober 2000 zukommen lassen. Auch die Bewohner des Wohngebiets Gartenstadt,
das unmittelbar gegenüber dem Bahnhof Leonberg liegt, haben bereits mehrfach
der Verwaltung über die von der Bahnlinie ausgehende Lärmbelästigung geklagt.
Im beigefügten Stadtplan habe ich die Lage der
angesprochenen Wohngebiete schraffiert dargestellt.
Die HAL.L.I.G. wendet sich in ihrem Schreiben gegen
den Lärm der S-Bahn, insbesondere aber gegen den durch den Güterverkehr, vor
allem in der Nacht, verursachten Lärm. Dabei ist festzuhalten, dass der
Güterverkehr aus dem Raum Böblingen/Sindelfingen früher direkt über die
Bahnlinie Stuttgart-West nach Stuttgart geführt wurde. Dann erfolgte eine
Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahnlinie Renningen - Leonberg -
Stuttgart. Es sind täglich, vor allem bei Nacht, im Schnitt 60 Güterzüge, die
die Strecke befahren.
Die Vertreter der HAL.L.I.G. befürchten nun, dass sich
nach der Inbetriebnahme der S 60 der Güterverkehr auf der Linie über Leonberg
nach Stuttgart verstärken wird.
Die Stadt Leonberg begrüßt und unterstützt die Einführung der S 60. Sie entspricht den verkehrlichen Zielen der Stadt, den Umweltverbund gegenüber dem Motorisierten Individualverkehr zu stützen. Wir sind froh, dass unsere Anregung, nicht nur die Rankbachbahn zu realisieren, sondern erstmalig eine leistungsfähige ÖPNV-Verbindung zwischen Leonberg und Sindelfingen/Böblingen zu installieren, von allen Beteiligten aufgegriffen und konsequent weiterverfolgt wird. Für eine stärkere Akzeptanz der Maßnahme wäre es jedoch hilfreich, die auch vom Schienenverkehr ausgehenden Lärmbelastungen zu minimieren. Damit würden zugleich eine Stärkung des Bewusstseins und die Vorteile des Umweltverbunds erreicht.
Ich bitte Sie sehr herzlich, die Möglichkeit von Lärmschutzmaßnahmen
entlang der Bahnlinie im Raum Leonberg zu prüfen und sich für deren Umsetzung
bei der Deutschen Bahn AG einzusetzen. Besonders wichtig wäre dabei aus meiner
Sicht, den von mangelhaften Waggons ausgehen- den Lärm durch den Einsatz von
modernem Wagenmaterial zu reduzieren.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Bernhard Schuler