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Leonberger
Kreiszeitung
21. Juli 2007 Stuttgarter
Str. 7 - 9 71229
Leonberg LKZ
von heute: Hinter den Kulissen wird um Tunnellösung gerungen, S. I
Tunnel:
Es geht um die ganze Stadt v. Thomas Slotwinski, S. II Sehr geehrte
Damen und Herren, Es hätte der
LKZ gut angestanden, sich mit der eingehenden Diskussion des
Planungsausschusses auseinander zu setzen, statt einseitig und
unkritisch die Meinung des OB zu vertreten. Schließlich war die
Argumentation der Verwaltung teilweise haarsträubend. Viele Gründe,
welche den Bendel-Tunnel ausschlossen, schlossen doch genauso den
Glems-Tunnel aus. Dass Herr Grupp seine Meinung wieder einmal ändern
will, ist inzwischen geradezu typisch für unseren Gemeinderat. Wie vernünftig
hat er doch seine Meinung (Bendel-Tunnel) im Planungsausschuss begründet,
nix war's, jetzt kommt wohl das Gegenteil. In den letzten 10 Jahren ist
dies nun die 3. Version von Tunnel und Straßenführung, die jeweils
zwingend sei und ebenso zwingend wieder geändert wird. Wenn die
Verwaltung mit aller Heftigkeit und teilweise auch Täuschung darlegt,
dass der Bendel-Tunnel unmöglich kommen darf, wie kann sie dann
verantwortlich diese Variante dem Gemeinderat zur Abstimmung vorlegen?
Da wird kühn behauptet, der Kreisel am Bendel-Tunnel nehme die Hälfte
des Geländes der Zwischenstadt ein und es bleibe nur ein "Städtle"
übrig. Ein Blick auf die Planung zeigt das Unsinnige solcher
Behauptung. Dabei wurde dort schon getrickst: Zwischen Kreisel und
Tunnelmund wurde nämlich noch eine gesonderte Abbiegespur vorgesehen,
was das Kreiselbauwerk übergroß aussehen lässt. Dass die
eingezeichnete Variante 2a selbst einen ganz erheblichen Teil des
Zwischenstadtgeländes abschneidet, wird übergangen! Schon bei der
Behandlung des Flächennutzungsplans wurde wiederholt auf die
topografische Lage der Gartenstadt im engen Glemstal hingewiesen, die
insbesondere den Lärm von Güterzügen, Bahnhof-, Rutesheimer- und
Gebersheimer Straße überall lautstark hören lässt, weil nirgends
eine Straßenzeile den Schall bremst. Das werde bei der Planung berücksichtigt,
hieß es bei der öffentlichen Anhörung. Und nun? Das wird nicht einmal
erwähnt. Tatsächlich soll die kleine und schmale Gartenstadt allein
auf diesen drei Straßen von täglich rd. 50.000 Fahrzeugen umfahren
werden! Das soll Lastenverteilung sein, dafür kämpft nun sogar die LKZ
an der Seite des OB? Eine Verschiebung des Bendel-Kreisels, um von der
Abfahrt zur Rutesheimer Straße wegzukommen, sei nicht möglich, dann
komme man auf Privatgelände (Aichelin), das gehe nicht. Gleich darauf
erklärt dieselbe Stadt, die Clausenmühle - eine in Jahrhunderten
gewachsene historische Anlage - müsse aber für den Glems-Tunnel weg.
Merkt denn niemand diese doppelbödige Argumentation? Über das, was
alles bei der Verwirklichung eines Bendel-Tunnel, passieren kann, wird
wild spekuliert und sogar für die LKZ wird das Glemstal durch die
Obdachlosenunterkunft verschandelt. Das alles soll nicht helle Empörung
bei den Gartenstädtern auslösen? Offensichtlich geht es überhaupt
nicht mehr um sachliche Argumente, sondern nur noch um blinde
Durchsetzung städtischer Vorstellungen. Die Bürger, die so oft berufen
worden sind, spielen tatsächlich keine Rolle. Sollte der
notwendige Platz für einen (normalen!) Kreisel am möglichen
Bendel-Tunnel nicht freigehalten werden - wie von einem Gemeinderat
vorgeschlagen - und der Glems-Tunnel ohne sachliche und gerechte Abwägung
durchgesetzt werden, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Stadt eine
gerichtliches Verfahren um den Glems-Tunnel verliert, sehr hoch. Auch
ein Enteignungsverfahren für die Clausenmühle kann mehr als ein
Jahrzehnt dauern. Bei einem solchen Gewaltakt stehen Stadt und
Gemeinderat am Ende mit leeren Händen da. Mit
freundlichen Grüßen
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