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Leserbrief zum Altstadttunnel ("45 Millionen - und die Stadt hat ihren Tunnel" v. 10.05.08, "Wägen und wagen statt nur zerreden" vom 17.05.08

 

Im "Leonberger Blickwinkel" v. 17.05.2008 hält es Thomas Slotwinski zu Recht für gut, in alten Zeitungen zu blättern. Man staunt dann, was von Politik und Verwaltung - auch von der LKZ - zum Altstadttunnel binnen Jahresfrist gesagt worden ist. Mit "Zivilcourage und Mut" - so der OB - habe der Gemeinderat ein Gesamtkonzept für die ganze Kernstadt beschlossen, "das kann einen Altstadttunnel beinhalten oder eben nicht", so Th. Slotwinski am 26.07.2007. Was ist davon umgesetzt? Der Beschlussteil zum Tunnelportal West vom 24.07.2007 legt den Austrittsbereich im westlichen Korridor "mit leicht verlegtem Tunnelmund in Richtung Osten" fest. Die Planung der Stadt sieht nun aber genau das Gegenteil, nämlich eine starke Verschiebung nach (Nord-)Westen sogar mit dem Abriss der Clausenmühle vor. Der als Zubringer zur Kernstadt (so Erwin Widmaier, Freie Wähler, nach LKZ vom 26.07.2007) gedachte Tunnel wird damit - zumal mit dem geplant Bypass - vorrangig eine Durchgangsstraße für die Richtungen Rutesheim/Ditzingen. Der Auftrag des Gemeinderats wird gar nicht erst untersucht! Wäre der Gemeinderat vor seinen Bürgern glaubwürdig und zeigte er "Zivilcourage und Mut" wenn er es zuließe, dass sein Auftrag derart missachtet wird? Der SPD-Antrag, dem der Gemeinderat am 24.07.2007 mit großer Mehrheit zugestimmt hat, sieht ferner vor, erst in der mehrjährigen


 

Übergangszeit für die Gestaltung von Leonberg Mitte Überlegungen für eine allseits optimale Verkehrsanbindung anzustellen. Dazu wurde ein Bündel von Maßnahmen gefordert und beschlossen, das Th. Slotwinski in seinen oe. Kommentar richtig als "Gesamtkonzept" bezeichnet hat und das dazu führen soll, den "Tunnel obsolet zu machen". Damit ist doch wohl zunächst die Vorlage des Gesamtkonzepts notwendig. In ihrer jetzigen Beschlussvorlage für den Gemeinderat weist die Stadt selbst darauf hin, dass der 6-spurige Autobahnausbau, die beiden Autobahnanschlüsse LEO-West und Rutesheim und die verlängerten Südrand- und Brennerstraßen zu Verkehrsverlagerungen führen werden, weshalb es sinnvoll erscheine, nach einer Probephase mit dieser veränderten Situation die gegenwärtigen Prognosen zu überprüfen. Und die Stadt sagt ausdrücklich, dass sich erst danach endgültige Aussagen zur Tunnelplanung definieren lassen. Unter solchen Umständen kann man als Bürger weder Dieter Vestner mit seinem Spott über den "Leonberger Trott" noch Th. Slotwinski mit seiner Forderung nach endlichen Entscheidungen zustimmen, wenn wesentliche Grundlagen dafür fehlen. Und bei derart schwierigen Verkehrsproblemen muss das "Wägen" auch länger dauern dürfen. Der Gemeinderat täte gut daran, jetzt nur die Ergebnisse des Prüfungsauftrags zum Altstadttunnel zur Kenntnis zu nehmen - fall er nicht sogar die Missachtung seiner genauen Vorgaben rügt - und im Übrigen die Ergebnisse aus seinem letztjährigen weitergehenden Beschluss abzuwarten. Jetzt die Planung des Tunnels voranzutreiben wäre unverantwortlich.

 

Mit freundlichen Grüßen

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