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Wo will Leonberg eigentlich hin? 

Im Jahr 2007 spricht man von Erderwärmung, Klimaveränderung und dass wir nicht viel Zeit dafür haben, dem entgegenzuwirken z. B. durch Reduzierung des CO2- Ausstoßes, Förderung umweltfreundlicher Mobilität, Auflagen für Energieeinsparungen an Gebäuden und wer fliegen muss zahlt oft eine freiwillige Umweltabgabe aus der Bäume gepflanzt werden.

Im Leonberger Planungsausschuss konnte man davon nichts spüren. Die Verwaltung hätte gerne einen neuen, teuren Tunnel ins Glemstal, der mit einem zweispurigen Kreisverkehr die empfindliche Auenlandschaft grob zerstört, den Bauernhof platt macht, den überregionalen Glemstalradweg unterbricht und mindestens 10000 zusätzliche Fahrzeuge aus der Umgebung nach Leonberg bringt. Für einige Stadtteile Leonbergs ist das Glemstal das nächstliegende Naherholungsgebiet, zu Fuß gut erreichbar und wird deshalb zum laufen, walken, joggen und Rad fahren gerne genutzt. Nun soll es kurz geopfert werden, weil sich dann die angedachte dritte Stadtmitte angeblich besser vermarkten lässt. Könnte das erhaltene und gut erreichbare Naherholungsgebiet Glemstal  nicht in Zukunft auch für die dritte Mitte attraktiv sein?

Herr Valée, Chefplaner des Regionalverbandes sagt in ihrer Zeitung vom Freitag, den 20. Juli: „Es kommt darauf an, die Hauptverkehrsstraßen abseits der Wohngebiete zu führen und die S-Bahn-Halte so nah wie möglich an die Wohngebiete zu bringen. Dabei sind auch die Naherholungsräume im Blick zu halten.“ Genau dieser Forderung entspricht bisher das

gewachsen Wohngebiet Gartenstadt. Soll dies nun aus kurzfristigen Vermarktungsgründen zerstört werden?  Wohnen in S-Bahnnähe, ohne Auto mobil sein, das ist zukunftsfähig, kann dann aber in Leonberg  mit dem Altstadttunnel und einer neuen Trasse durchs Glemstal leider nicht mehr empfohlen werden.

Die von der Verwaltung versprochene Entlastung durch den Westanschluss ist in erreichbare Nähe gerückt. Wer in Leonberg Verantwortung trägt muss dafür sorgen, dass die durch zwei Autobahnen eingegrenzte und deshalb durch Lärm und Schadstoffe stark belastete Stadt nicht noch mehr Verkehr anzieht und irgendwie im Stadtgebiet verteilt, sondern endlich verkehrsreduzierende Maßnahmen einleitet.

Mit den Geldern zur Finanzierung des Tunnels und den zu erwartenden laufenden Kosten könnte die Stadt bei geschickter Anwendung ein gutes Stück auf dem Weg in Richtung „Wohlfühlstadt“ zurücklegen. Und da würden mir viele Maßnahmen einfallen, für die immer kein Geld da ist, z. B. Stadtbus (siehe Gerlingen), attraktive Angebote für den Radverkehr, Sauberkeit in der Stadt, Sitzgelegenheiten wie Bänke an schattigen Plätzchen zum ausruhen, Erhalt und Pflege der Naherholungsgebiete z. B. Glemsauen (siehe Rankbach in Renningen), und eine intelligentere Verkehrsführung.

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