ZURÜCK

 

Information der HAL.L.I.G:    Haldengebiet  
Leonberg  
Initiativ-  
Gemeinschaft  

 

Eine Minderung der Verkehrsbelastung in der Feuerbacher- Graben- und in Teilen der Eltinger Straße mittels eines Tunnels wird von der HAL.L.I.G grundsätzlich befürwortet.  

Die HAL.L.I.G lehnt jedoch den im Flächennutzungsplan als „Korridor“ dargestellten Bereich des südlichen Tunnelmunds aus folgenden Gründen ab:  

  1. Der dargestellte Bereich (Korridor) bietet keine wirklichen Alternativen, sondern ermöglicht bei genauerer Betrachtung nur Lösungen im Glemstal.

  2. Alle diese Lösungen bergen die große Gefahr in sich, dass sie zu einer Westumfahrung Leonbergs entwickelt werden und überregionalen  Abkürzungs- und Umgehungsverkehr von und zum Autobahn-Westanschluss anlocken. Leonberg wird dann als Ausweichstrecke für die Autobahn genutzt, z.B. von Mautprellern.

  3. Dieser zusätzliche Verkehr würde zwangsweise den Ausbau von Zufahrtsstraßen erfordern, was Leonberg zusätzlich belasten würde ohne Vorteil für die Stadt.

  4. Der Tunnelmund würde sich am tiefsten Punkt Leonbergs befinden, was zu erheblichen Mehrbelastungen an Abgasen führen würde.

  5. Das stadtnahe Glemstal würde mit dieser Verkehrsführung in seiner Funktion als Frischluftschneise für Leonberg und als Naherholungsgebiet völlig entwertet.

  6. Die Maßnahme würde einen unverantwortbaren Eingriff in ein Landschaftsschutz- und Wasserschutzgebiet Leonbergs und zu einer hohen Schadstoff- und Lärmbelastung der angrenzenden Wohngebiete führen.


Darüber hinaus ist eine Reihe von Widersprüchen in der  Argumentation der Planer feststellbar:

 

1.   Wie kann einerseits ein „Boulevard“ an der Eltinger Straße als ein Ziel aus der Entlastung durch den Altstadttunnel West präsentiert werden, wenn andererseits die Verwirk-lichung des Tunnels sehr weit in der Zukunft gesehen wird?

2.   Eine Hauptverkehrsader zwischen den Zentren Leo-Center und Altstadt kann nur zu einem Boulevard für Fußgänger verwandelt werden, wenn gleichzeitig das Verkehrsaufkommen drastisch reduziert wird. Dieses würde wiederum die Geschäfte nachhaltig schädigen!

3.   Wegen zeitweiser Überlastung des Bahnhofsvorplatzes wird bereits jetzt über Entlastungsmaßnahmen gesprochen. Wie kann dann eine stark befahrene Straße noch zusätzlich darüber geleitet werden?

4.   Wie können derartig schwerwiegende Eingriffe in Natur und Landschaft des Glemstals, einem topografisch schwierigen und ökologisch sensiblen Gelände, mit der Verlagerung von Verkehrsaufkommen begründet werden? Was wird gewonnen?

5.   Einerseits werden Naturschutzprojekte im Glemstal gefördert und ausgezeichnet, andererseits würde die Verwirklichung des Verkehrskonzepts zu der Zerstörung natürlicher Lebensräume im Tal führen.

6.   Besonders bedenklich ist, dass durch die Vorspiegelung eines Korridors, in dem der südliche Tunnelmund zu liegen käme, eine spätere Wahlmöglichkeit vorgetäuscht wird, die letztlich nicht besteht. Damit werden Gemeinderat und Öffentlichkeit getäuscht.



Wir appellieren an die Verantwortlichen, durch planerische Klarstellungen und ehrliche Argumente das Vertrauensverhältnis zu den Bürgerinnen und Bürgern zu stärken. Eine Verbesserung der Situation ist nur in Schritten möglich, die sich an den realen Gegebenheiten orientieren. Mit utopischen Plänen wird konkrete Stadtentwicklung eher behindert als gefördert!
 

Leonberg, 20. Jan. 2006

 

 

Die HAL.L.I.G schlägt als Standort für den südlichen Tunnelmund des Altstadttunnels den Bereich östlich der Bendel-Kreuzung (s.Skizze)  

vor:  


Vorteile:

1.               Entkrampfung der momentan schwierigen und gefährlichen Verkehrssituation im Bereich der Bendel-Kreuzung.

2.               Durch die Verlegung der Lindenstraße wird dem JKG eine größere Vorfläche gegeben, die ausreichend Platz bietet, den Schulbereich zu sichern und Lärm und Verkehrsgefahren zu mindern.

3.               Es erwächst die Möglichkeit, den Busverkehr und die Bushaltestelle an der Bahnhofstraße zu optimieren.

4.               Die bessere Erschließung direkt an der sog. Zwischenstadt fördert alle nur denkbaren Entwicklungspotentiale für die Zeit nach Wüstenrot und dürfte von potentiellen Investoren positiv bewertet werden.

5.               Der überregionale Durchgangsverkehr wird nicht angezogen, während der regionale Verkehr bequem durch den Tunnel von und nach Ditzingen gelangen kann und Graben- und Feuerbacher Straße entlastet.

6.               Eine Anbindung der Parkkaverne bzw. Hanggarage ist möglich. Dadurch würde die Attraktivität des Marktplatzes gestärkt.

7.               Das Glemstal bleibt in seiner landschaftlichen Einmaligkeit und seinem Potential als Naherholungsgebiet erhalten.  

8.               Ein günstiges Steigungs-/Höhenprofil führt zu einer wesentlichen Reduktion des CO²-Ausstosses der Fahrzeuge.

9.               Die Verkehrsverlagerung führt nicht zu einer Belastung von Wohngebieten.

10.          Die Verkehrsverbesserungen lassen sich schrittweise durchführen und wären sofort spürbar.  

 

Besondere Beachtung sollte auch der Umstand finden, dass die Leerstände in den Gebäuden „Alte Post“ und „Wüstenrot“ eine Umstrukturierung und bauliche Veränderungen ohnehin notwendig machen. Neuplanungen und Investitionen an den beschriebenen Stellen würden die aufgezeigten Möglichkeiten sofort zunichte machen.  

 

Leonberg, den 20. Jan. 2006

ZURÜCK