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Verkehrssituation
des Stadtbereichs Gartenstadt / Glemstal Derzeitige Situation, Ausblick, Vorschläge Ein
Beitrag zur Stadtentwicklungsplanung zur Beschlussfassung;
einstimmig
verabschiedet bei der Jahreshauptversammlung der BiGG am 14.3.2003 Vorbemerkung und
Zielsetzung Gemäß Ihrer Satzung verfolgt die Bürgerinteressengemeinschaft Gartenstadt/Glemstal (BiGG) das Ziel, " sich für den Erhaltung und Verbesserung lebensgerechter Umweltbedingungen sowie für den Erhalt des ursprünglichen Landschaftsbildes in der Gartenstadt und im Bereich des Glemstales einzusetzen". Ein Faktor, der diese Zielsetzung maßgeblich beeinflußt, ist die Gestaltung des Verkehrs in diesem Bereich. Die Stadt Leonberg hat inzwischen den Prozeß für die Stadtentwicklung eingeleitet, an dessen Ende unter anderem ein neuer Flächennutzungsplan stehen wird. Ein wesentlicher Gesichtpunkt wird auch hier die Verkehrsplanung sein. Eine breite Beteiligung der Bürger ist seitens der Stadt erwünscht. Dieses Papier soll als Diskussionspapier von Seiten der BiGG in diesen Prozeß eingebracht werden. Es wurde in der Jahreshauptversammlung der BiGG am 14.3.2003 von den Mitgliedern diskutiert und einstimmig verabschiedet. Wir hoffen, daß dieses Papier bei den Bürgern, der Verwaltung und dem Gemeinderat auf Interesse stößt und insbesondere die Vorschläge bei den weiteren Planungen Berücksichtigung finden werden. 1.
Derzeitige Situation
1.1.
Individualverkehr
Unser
Stadtbereich wird auf relativ kleinem Raum von 3 sogenannten Vorbehaltstraßen
durchquert: ·
Gebersheimer- Straße ·
Rutesheimer- Straße ·
Bahnhofstraße Vorbehaltsstraßen
sind städtische Hauptverkehrsstraßen, auf denen dementsprechend
vorwiegend der Verkehr zwischen den Stadtteilen sowie der überörtliche
Verkehr abgewickelt wird. Ein weiterer wichtiger Faktor für den
Individualverkehr sind die Kreis- Einrichtungen Krankenhaus und
Berufschulzentrum. Beide Einrichtungen sorgen für erheblichen
stadtteilfremden Verkehr. Daher
ist es nicht verwunderlich, daß die Verkehrsmengen vor allem auf der
Gebersheimer- Straße und der Rutesheimer Straße enorm sind. Diese Straßen
gehören zu den am stärksten frequentierten Straßen im Stadtgebiet von
Leonberg. Zu beachten ist auch, daß beide Straßen durch ein reines
Wohngebiet führen. Lt. Verkehrsentwicklungsplan fahren dort pro Tag bis
zu knapp 18.000 KfZ bzw. knapp 14.000 Kfz (Stand 1999). Dies sind Werte,
die in anderen Orten von den Anwohnern regelmäßig zu erheblichen
Protesten führen und bei denen Umgehungsstraßen gefordert und realisiert
werden. Das naheliegendste Beispiel dazu ist Rutesheim. Zunehmend macht
sich auch negativ bemerkbar, daß beide Straßen de facto als
Autobahnumleitung der A8 dienen. Zwar verläuft die offizielle Umleitung
über Renningen, die ortskundigen Autofahrer und die Fahrzeuge mit
Navigationssystem (v.a. auch LKW's) interessiert dies jedoch nicht. Sie
benutzen die kürzeste Strecke - und diese führt durch Leonberg und somit
durch unser Wohngebiet. Da
das betrachtete Stadtgebiet von der Bevölkerungszahl her relativ klein
ist, sind die Verkehrsmengen, die durch die Bevölkerung des Stadtbereichs
selbst verursacht werden, vergleichsweise gering. Vor
diesem Hintergrund ist klar, daß unser Stadtbereich erheblich unter nicht
selbst verursachtem Individualverkehr leidet. Diese
Belastungssituation kommt durch die Immissionsmessungen des Jahres
2000/2001, welches die staatlich UMEG im Auftrag der Stadt durchgeführt
hat, deutlich zum Ausdruck. An der Gebersheimer Straße wurden nach der
Grabenstraße die höchsten Schadstoffkonzentrationen im Stadtgebiet von
Leonberg gemessen (siehe /1/). Die Werte sind dort so hoch, daß nach der
neuen Immissionsschutz-Gesetzgebung die Grenzwerte deutlich überschritten
werden und daher Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Werte zu
reduzieren. Es ist anzunehmen, daß die Schadstoffwerte auch an der
Rutesheimer Straße ähnlich hoch sind. Die hohen
Schadstoffkonzentrationen sind ein guter Indikator für die weiteren
bekannten Belastungen, welche der Individualverkehr verursacht,
insbesondere Lärm und Sicherheitsprobleme (v.a. für Schulkinder). Dabei
spielen sicherlich auch Einflüsse eine Rolle, die nicht unmittelbar aus
dem Stadtbereich kommen. So ist z.B. bereits die Grundbelastung bei
Schadstoffen durch die an Leonberg vorbeiführenden Autobahnen verhältnismäßig
hoch und bei entsprechenden Wetterlagen ist die Lärmbelastung durch die A
8 nicht zu überhören. Es
ist festzuhalten, daß die Lebensqualität der Bürger in unserem
Stadtgebiet durch den nicht selbst verursachten Individualverkehr
stark leidet, auch direkte Gesundheitsgefahren sind vorhanden. Die Bürger
tragen somit in hohem Maße eine -verglichen mit anderen Stadtteilen- überdurchschnittliche
Last der Allgemeinheit. 1.2.
Bahnverkehr
Der
Stadtbereich wird durch eine stark frequentierte Bahnlinie durchquert. Während
der S-Bahnverkehr sicherlich erträglich ist und dem Stadtbereich durch
die gute S-Bahn-Anbindung Vorteile bietet, ist der Güterzugverkehr vor
allem Nachts für die Anwohner eine erhebliche Belastung. Der Lärmpegel
erreicht an manchen Stellen die Schwelle zur akuten Gesundheitsgefährdung.
Ein weiteres Problem stellt der Bahnhofsbereich selbst dar. Nächtliche
Ruhestörungen sind an der Tagesordnung. Die Verschmutzung durch Müll und
ähnlichem ist enorm, der ganze Bereich macht schon seit Jahren einen
vernachlässigten Eindruck. 1.3. FahrradwegenetzLeider
gibt es in der Gartenstadt keine sicheren Radverkehrsanlagen. Die
vorherrschenden gemischten Rad- und Gehwege sind sowohl für Radfahrer,
als auch für Fußgänger eine unattraktive und gefährliche Lösung.
Verbesserungen sind in 3.4
beschrieben. 1.4. ÖPNVSiehe
unter Maßnahmen 3.5
1.5.
Ruhender Verkehr
Im
Bereich des ruhenden Verkehrs ist die Situation in weiten Teilen des
Stadtbereichs zufriedenstellend, aber es gibt im Detail doch einige Mißstände: ·
in der Umgebung des
Berufsschulzentrums gibt es zunehmend Probleme mit Fahrzeugen, welche die
Parkgebühren vermeiden wollen und daher in den angrenzenden Wohnstraßen
abgestellt werden. Davon betroffen ist v.a. die Schwabstraße. ·
In der Bahnhofstr. sind werktags für Besucher keine Parkmöglichkeiten
gegeben, weil der gesamte Parkstreifen zugeparkt ist. Obwohl nur für die
Dauer von 2 Stunden- was auch ausreichend ist - hat die Stadt vermutlich
zu viele Parkausweise, die für den ganzen Tag gelten, ausgestellt. · Die unmittelbare Nähe des Bahnhofs bewirkt, daß P&R öfters mal in den angrenzenden Wohngebieten praktiziert wird. Dies würde sicherlich sofort zu einem großen Problem, wenn -wie schon diskutiert- für das Parkhaus am Bahnhof höhere Parkgebühren bezahlt werden müssten. 2.
Ausblick
2.1.
Individualverkehr
Nach
allen Prognosen wird der Individualverkehr im Durchschnitt weiter
zunehmen. Davon wird auch unserer Stadtbereich betroffen sein. Allerdings
kommen für uns noch folgende zusätzliche, bedrohliche Faktoren hinzu:
Westanschluß
und Nordumfahrung Rutesheim Der
Planfeststellungsbeschluß für den Westanschluß ist erfolgt. Leider
konnte der Großausbau nicht verhindert werden. Allerdings läuft noch
eine Klage von Anliegern des Ezach, die noch nicht entschieden ist. Die
Finanzierung ist auch keineswegs sichergestellt. Der Bund stellt derzeit
kein Geld zur Verfügung. Der 'Planungsstau' im Bereich des Regierungspräsidiums
Stuttgart ist enorm. Im Jahre 2003 können z.B. nur 48 Mio € im gesamten
Bezirk für den Bau von Bundestraßen ausgegeben werden. Der Landkreis Böblingen
hat Schwierigkeiten, seinen finanziellen Beitrag zu leisten. Die Stadt
Leonberg ist aufgrund der finanziellen Situation noch nicht einmal in der
Lage, eine Finanzierung ihres Beitrags seriös darzustellen. Der
Bau der Nordumfahrung Rutesheim wird von der Gemeinde Rutesheim mit großem
Druck vorangetrieben. Der Landkreis hat zugestimmt, allerdings ausdrücklich
erklärt, daß auf absehbare Zeit keine finanziellen Mittel zur Verfügung
stehen. Rutesheim wäre also gezwungen, das Vorhaben vorzufinanzieren ohne
die Garantie zu haben, den Kreiszuschuß zurückzuerhalten. Trotzdem
müssen wir derzeit davon ausgehen, daß beide Vorhaben realisiert
werden. Beide
Vorhaben sind von ihren Auswirkungen her auf unseren Stadtbereich eng
miteinander verbunden und müssen daher in engem Zusammenhang miteinander
betrachtet werden. Trotz dieses engen gegenseitigen Zusammenhangs gibt es
derzeit noch keine Untersuch-ung, welche die Auswirkungen der beiden
Vorhaben auf das Verkehrsnetz von Leonberg und Rutesheim (und darüber
hinaus) als integrierte Gesamtbetrachtung zum Gegenstand hatte. Dies ist
ein erheblicher Planungsmangel bei beiden Vorhaben. Trotzdem kann man auf
der Grundlage bestehender Verkehrsuntersuchung folgende Auswirkungen der
beiden Vorhaben auf den Bereich Gartenstadt/Glemstal erkennen:
Nordwestliche
Umfahrung / Nordwest-Tangente Die
Nordwest-Tangente würde die Belastungssituation der Gartenstadt und des
Glemstals so verschärfen, daß die Gesundheit der Bewohner akut in Gefahr
wäre. Sie würde weiteren überörtlichen und überregionalen Verkehr in
die Stadt und die Wohngebiete bringen (Autobahnabkürzung). Dies kann und
darf nicht Ziel einer vernünftigen Stadtentwicklungs-planung sein. Durch
die Nordumfahrung Rutesheim wird diese Situation noch erheblich verschärft,
da der 'Zubringerverkehr' zu Nordwesttangente direkt durch die Gartenstadt
führen würde. Zur weiteren Begründung sei auf /5/ verwiesen. Zur
nordwestlichen Umfahrung in Form einer Nordwest-Umfahrung hinter dem
Krankenhaus ist folgendes zu sagen: Wohngebiet
Hasensaul Der
Regionalplan sieht auf dem Gebiet zwischen dem Krankenhaus, der
Rutesheimer-Straße und der Verbindungstraße nach Gebersheim ein
sogenanntes regional bedeutsames Wohngebiet vor. Der Hauptgrund für diese
langfristige Planung ist die Nähe zur S-Bahn. Es ist sicherlich begrüßenswert,
daß die Regionalplanung solche Standortfaktoren berücksichtigt,
allerdings werden sicherlich nicht alle Bewohner eines solchen neuen
Stadtviertels die S-Bahn benutzen, sondern ihr eigenes Auto. Damit
entsteht das Problem, wie dieses Stadtviertel an den Individualverkehr
angeschlossen werden kann. Derzeit ist dies wohl nur über die vorhandenen
Straßen der Gartenstadt möglich. Daher wird wohl oder übel der
Individualverkehr zunehmen. Sperrung
der Römerstraße Die
beabsichtigte Sperrung der Römerstraße hat für unser Stadtgebiet
deutliche negative Folgen. Die Römerstraße ist derzeit eine stark
frequentierte Ost-West-Achse in der Stadt. Wird sie unterbrochen,
verlagert sich der Verkehr auf andere Straßen. Dazu gehören auch die
Straßen in unserem Stadtgebiet, besonders stark trifft es die Bahnhofstraße.
Autobahnmaut
für LKW Eine
enorme Gefahr für das gesamte Stadtgebiet von Leonberg stellt die
beabsichtigte Autobahnmaut für LKW dar. Leonberg ist von Autobahnen mit
sehr hohem LKW-Anteil umgeben. Zumindest im regionalen Verkehr ist die
Versuchung für das unter hohem Kostendruck stehende Transportgewerbe groß,
stärker auf das Leonberger Straßennetz auszuweichen. Dies muß unter
allen Umständen verhindert werden. Dazu muß man wissen, daß ein LKW
z.B. grob gesagt 40-mal mehr Schadstoffe ausstößt als ein PKW (der
Faktor ist nur eine Faustregel, da er von Schadstoff zu Schadstoff stark
variiert). Grünholzhackschnitzelheizkraftwerk
(GHHKW) am Krankenhaus Das
bereits im Bau befindliche GHHKW benötigt täglich enorme Menge an Häckselgut.
Dieses wird mit LKW's aus dem gesamten Landkreis hertransportiert. Dazu
sind lt. Angaben des Betreibers ca. 3 LKW-Ladungen pro Tag notwendig. Es
handelt sich dabei um schwere LKW in aller Regel mit Anhänger. Die daraus
resultierenden 6 Fahrten pro Tag scheinen relativ wenig zu sein, da aber
die meisten LKW's aufgrund der geografischen Lage von Leonberg innerhalb
des Landkreises ständig quer durch die Stadt fahren werden und wie oben
erwähnt jeder LKW eine weitaus höhere Belastung als ein PKW verursacht,
ist die Gesamtbelastung aus diesem Verkehr doch beachtlich. Hinzu
kommt, daß die angenommenen Fahrten einen Idealzustand darstellen (z.B.
immer volle Beladung usw). Die Realität wird zeigen, ob die Angaben
stimmen. Wir werden den tatsächlichen Verkehr jedenfalls aufmerksam
beobachten. 2.2.
Bahnverkehr
Derzeit
gibt es keine Bestrebungen, die Zahl der Züge zu reduzieren. Es könnte
sogar eine Steigerung des Bahnverkehrs eintreten. Bereits als sicher kann
gelten, daß durch die Einführung des S 60 die Frequenz und die Länge
der S-Bahnzüge zunehmen wird. Gravierender wäre jedoch eine Zunahme des
Güterzugverkehrs. Dieser könnte dann eintreten, wenn der
Gotthard-Basis-Tunnel in der Schweiz fertiggestellt ist und eine
Verlagerung des Güterverkehrs auf die Zuläuferstrecke von Stuttgart in
Richtung Singen/Schaffhausen erfolgt. 2.3.
Fahrradwegenetz
Ohne
Verbesserungen des Fahrradwegenetzes wird der Radverkehr in dem
Stadtbereich vermutlich zurückgehen, da der zunehmende Individualverkehr
das Radfahren immer gefährlicher macht. Auch die hohe Luftverschmutzung
trägt nicht gerade dazu bei, das Radfahren attraktiv zu machen. Besonders
an den in diesem Stadtbereich häufigen
Steigungsstrecken der Hauptverkehrsstraßen ist die
Luftverschmutzung ein Gesundheits-risiko, da dort die KfZ einen deutlich höheren
Schadstoffausstoß haben als auf ebener Strecke. 2.4.
ÖPNV
Siehe
Maßnahmen 3.5 2.5.
Ruhender Verkehr
Im
Bereich des ruhenden Verkehrs wird die Nähe zum Bahnhof und zum
Berufsschul-zentrum potentiell zu Problemen führen. Ein wichtiger Faktor
dabei sind die Parkgebühren für die regulären Parkplätze. Je höher
diese sind umso schwieriger wird die Situation in den angrenzenden
Wohngebieten. 3.
Maßnahmen
3.1.
Allgemeine Maßnahmen
Die
Gemeinden sind laut Bundesimmissionschutzgesetz zur Erstellung von Lärmminder-ungsplänen
verpflichtet, da Lärm seit geraumer Zeit als stark gesundheitsgefährdend
eingestuft wird. Leonberg ist stark lärmbelastet.
Wir drängen daher auf die Einlösung dieser Verpflichtung, da die
Stadt über einen solchen Plan nicht verfügt. Ebenso
ist nach der Novellierung des Bundesimmissionsschutzgesetzes aufgrund der
Meßergebnisse in Leonberg die Erstellung eines Luftreinhalteplans unumgänglich.
Die Zuständigkeit dafür liegt zwar bei der Region bzw. beim Regierungspräsidium,
die Stadt kann jedoch hier starken Druck ausüben. Wir drängen daher
darauf, daß ein solcher Plan für Leonberg schnellstmöglich erstellt
wird.
Die
Lärm- und Schadstoffsituation sollte auch als wichtiges Kriterium bei der
Stadtentwicklungsplanung herangezogen werden. Ziel kann nur sein, die
Immissions-belastung durch planerische Maßnahmen so weit wie möglich zu
reduzieren und die nicht vermeidbare Belastung im Stadtgebiet möglichst
gerecht zu verteilen. Da unser Stadtbereich bereits eine vergleichsweise
hohe Belastung hat, muß durch planerische Maßnahmen sichergestellt
werden, daß nicht noch mehr hinzukommt. Notfalls müssen hier andere
Stadtteile hinzukommende Lasten übernehmen.
3.2.
Individualverkehr
Die
bereits derzeit vorhanden Belastung durch den Individualverkehr hat für
große Teile der Wohngebiete unseres Stadtbereichs bereits die Grenze der
Zumutbarkeit überschritten. Da durch die oben beschriebenen Planungen
noch eine wesentliche Verschlechterung der Situation befürchtet werden muß,
sind kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zu Verringerung des
Individualverkehrs in unserem Stadtbereich unumgänglich. Dazu schlagen
wir folgende Maßnahmen vor: Kurzfristig
Mittel-
und langfristig
3.3.
Bahnverkehr
Der
Güterzugverkehr könnte im Zuge von Stuttgart 21 wieder auf die Gäubahn
in Stuttgart zurückverlagert werden, wie dies vor der Einführung der
S-Bahn in den 70er Jahren jahrzehntelang
bereits der Fall war. Die Gäubahn wird durch Stuttgart 21
erheblich entlastet werden, weil die Personenzüge nicht mehr über
Stuttgart West sondern über den Flughafenbahnhof in Richtung Böblingen
geleitet werden. Für die S 60 von Renningen in Richtung Böblingen würden
dadurch möglicherweise auch Kapazitäten frei, so daß dort nicht auf der
gesamten Strecke ein zweigleisiger Ausbau nötig wäre. Es ist zu prüfen
ob dadurch erheblich Geld gespart werden kann. Sollte
dies nicht möglich sein, sollte die Aufnahme in ein derzeit bereits
aufgesetztes Lärmschutzprogramm des Bundes erwogen werden. Ziel muß die
Einrichtung eines aktiven Lärmschutzes an der Bahnlinie sein. Eventuell
ist zu prüfen, ob Geschwindigkeits-reduzierungen der Güterzüge
Verbesserungen bringen könnten. Im
Zuge der Stadtentwicklungsplanung sollte überlegt werden wie der gesamte
Bahnhofsbereich aufgewertet werden kann. Dazu muß auch das Gespräch mit
der Deutschen Bahn AG gesucht werden. Der Bahnhof ist eine wichtige
Visitenkarte der gesamten Stadt und bedarf dringend einer Aufwertung.
Dadurch kann auch der Verwahrlosung entgegengewirkt werden, welche bereits
heute zu entsprechenden Belastungen der Besucher und der Anwohner führen
(Müll, Dreck, nächtliche Ruhestörung). 3.4.
Fahrradwegenetz
Wir
befürworten und unterstützen grundsätzlich das Konzept der Bürgerbeteiligung
Radwegenetz und der Gruppe RadL, das an den Hauptverkehrsachsen sichere
Radverkehrsanlagen anstrebt. Darüber hinaus
haben wir für unseren Stadtbereich die folgenden Einzelvorschläge. An
der Gebersheimer Strasse: Vom
Radweg der Römerstraße kommend ist die Abbiegung auf den gemischten
Rad- und Fußweg sehr gefährlich, im weiteren Verlauf gibt es nur den
gemischten Rad- und Fußweg, ab Justinus–Kerner–Strasse. Leider gibt
es keine Möglichkeit mehr an der Gebersheimer Strasse weiter mit dem Rad
zu fahren. Hier wären entsprechende Verbesserungen dringend erforderlich. An der Rutesheimer Strasse:
3.5.
ÖPNV
Entlang
der Rutesheimer Strasse gibt es genügend Bushaltestellen, die unnötigerweise
oft gleichzeitig von mehreren Bussen unterschiedlicher Firmen mit gleichem
Ziel angefahren werden (Doppel- und Dreifachbedienung). Nicht so im
Bereich Silcherstrasse/Gebersheimer Strasse.
Besonders für ältere Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind
wird es sehr schwierig oder unmöglich, die nächste Bushaltestelle zu Fuß
zu erreichen. Deshalb wäre es wichtig, wie auch schon bei der Bürgerbeteiligung
angesprochen, in diesem Bereich eine regelmäßige Busanbindung zu
schaffen. 3.6.
Ruhender Verkehr
Sollte
die Parksituation sich z.B. durch höhere Gebühren bei den Parkplätzen
am Bahnhof und am Berufsschulzentrum verschlechtern, müssen für die
angrenzenden Wohngebiete Regulierungsmaßnahmen erwogen werden, wie z.B.
die Ausgabe von Anwohnerpark-ausweisen wie dies in anderen Straßen
bereits der Fall ist. Auch die Kontrollen müssen dann verstärkt werden.
Verzeichnis
weiterführender Dokumente /1/
Lokale Agenda 21 AK Immissionen /2/
BiGG /3/
BiGG /4/
BiGG August
2001 /5/
BiGG Schreiben
an den Gemeinderat Leonberg |