Wilder Müll: Bald Verhältnisse wie in Neapel?
Putzete der BiGG am kommenden Samstag
“Was ist denn bei Euch im Schwabenland los? Überall Dreck in Eurer
Stadt, das kennen wir
von Euch gar nicht“. So oder ähnlich werden wir inzwischen immer
öfter von Besuchern verwundert
angesprochen. Und wir müssen dann leider verschämt zustimmen und
gestehen
Wir können alles, außer die Stadt sauber halten.
Leider haben wir uns inzwischen schon daran gewöhnt, dass viele
Passanten die Papierkörbe
nicht mehr kennen und viel lieber, alles, was sie gerade nicht mehr
brauchen gedankenlos
auf den Weg werfen. Auch einfach mal etwas aus dem Auto zu
schmeißen, ist üblich geworden.
Inzwischen kommen aber noch weitere Unsitten in Mode. So treffen
sich zunehmend
Jugendliche auf Straßen und Wegen um zu saufen. Die Flaschen werden
wie selbstverständlich
einfach weggeworfen oder –noch schlimmer- bewusst direkt auf dem Weg
zersplittert.
Andere Mitbürger wiederum stellen ihren Hausmüll -verpackt in
Plastiktüten- an den
öffentlichen Papierkörben oder einfach am Wegesrand ab, um
Müllgebühren zu sparen oder
weil sie zu faul sind, die Sachen in den Wertstoffhof zu bringen.
Es gibt Tage, an denen sich diese
Tüten
regelrecht stapeln. Das ist natürlich ein
gefundenes Fressen für Ratten und andere
Tiere, welche die Tüten aufreisen und den
Inhalt auf den Wegen verstreuen. Speziell
an der Glemsbrücke hinter dem Bahnhof
werden auch schon mal größere
Gegenstände wie Fahrräder oder Einkaufswagen
in die Glems geworfen. Neapel
lässt grüßen.
Eine Folge dieser Verwahrlosung eines
ganzen Stadtbereichs ist auch
zunehmender Vandalismus. Immer wieder werden
Straßenlampen und andere Einrichtungen zerstört oder
parkende Autos werden beschädigt. |
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Das Ergebnis ist für das Stadtbild, die Natur und
für das Image der Stadt verheerend. Der
gesamte Glemshang hinter dem Bahnhof bis zum Spielplatz an der
Gebersheimer Straße ist
inzwischen eine regelrechte wilde Mülldeponie geworden und entlang
des Weges zum Krankenhaus
und zur Berufsschule zieht sich eine Spur von Verpackungsmüll und
Scherben.
Die Anwohner tun ihr bestes und versuchen die Wege einigermaßen
sauber zu halten. Aber
sie sind inzwischen überfordert und werden quasi mehrfach bestraft.
Zum einen müssen sie
viel Zeit investieren, zum anderen müssen sie den angesammelten Müll
zu eigenen Kosten
auch noch entsorgen und nicht zuletzt diese unerträglichen Zustände
täglich ertragen. Sprechen
sie die Verschmutzer direkt an, müssen sie sogar damit rechnen
beschimpft zu werden.
Kurz: Es ist ein unzumutbarer, undankbarer und frustrierender Job,
den mutwillig erzeugten
teiweise ekelerregenden Dreck anderer Leute wegzuräumen. Mit der
traditionellen Kehrwoche
hat dies nichts mehr zu tun.
Leider werden die Anwohner weitgehend allein gelassen. Die Stadt
macht nur an den wenigen
Stellen sauber, wo niemand wohnt und konzentriert sich dort allein
auf die Wege. Die
stark betroffene Schwabstraße z.B. hat in den letzten Monaten keine
regelmäßige Stadtreinigung
gesehen. Für den Müll abseits der Wege fühlt sich niemand
verantwortlich. Obwohl
sogar ständig die Glems verschmutzt wird und damit sogar eine
Gewässerverschmutzung
vorliegt, kümmert sich keine Behörde darum. Kein Wunder, wenn es
immer schlimmer wird.
Die Verschmutzer müssen ja keinerlei Sanktionen fürchten.
Wir von der Bürgerinteressengemeinschaft Gartenstadt/Glemstal (BiGG)
wollen trotzdem
nicht resignieren, sondern etwas dagegen tun. Die BiGG veranstaltet
daher am kommenden
Samstag, 15.03.2008, 09.00 – 12:00 Uhr
ihre diesjährige Glemsputzete im Bereich der Gartenstadt. Treffpunkt
für die Teilnehmer ist
der Wendeplatz in der Schwabstrasse an der Fußgängertreppe zum
Bahnhof. Die BiGG
sorgt von dort aus für die weitere Organisation.
Uns ist bewusst, dass wir mit dieser Aktion das Grundproblem leider
nicht lösen können. Wir
können und wollen damit lediglich ein Zeichen setzen. Die BiGG
fordert insbesondere die
Stadt Leonberg wie schon in den letzten Jahren erneut auf, sich
stärker als bisher dauerhaft
um die Stadtsauberkeit zu kümmern. Dazu schlagen wir vor, unter
Einbeziehung der betroffenen
Bürger und Einrichtungen wie z.B. Schulen, Gemeinderat, Landkreis
oder Polizei, ein
Konzept zu erarbeiten und umzusetzen. Die BiGG ist gerne bereit,
dazu Vorschläge zu machen
und ihren aktiven Beitrag zu leisten.
Die BiGG bittet alle Bürger, die etwas gegen das Müllproblem tun
wollen, bei der Aktion mitzumachen
und hofft auf zahlreiche Teilnahme.
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