ZURÜCK

Unser Mitglied Wolfram Müller hat im Auftrag der BiGG einen Brief an den OB formuliert, dessen Text im folgenden dargestellt ist: 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! 

Mit Überraschung und Befremden haben unsere Mitglieder und viele Bürger, mit denen wir Kontakt hatten, von der Absicht vernommen, fast 1600 Bäume entlang der Glems zu fällen und weit über 1000 weiteren die Kronen zu reduzieren oder auszulichten. Wir sehen die an den Bäumen angebrachten Markierungen und fragen uns immer wieder, muss das in diesem außerordentlich großen Umfang sein oder was ist an solchen Bäumen überhaupt krank. 

Auch an gesunden Bäumen brechen bei Stürmen immer wieder einmal Äste, wenn sie je nach Sturmstärke nicht sogar fallen. Jeder Baum ist deshalb selbstverständlich eine Gefahrenquelle. Das ist nun einmal die Natur und jeder Bürger weiß das. Die Verkehrssicherungspflicht der Verantwortlichen erstreckt sich nur auf offensichtliche Schadensmöglichkeiten, wie sie kranke Bäume oder abgestorbene Äste darstellen. Die Stadt hat erst vor etwa 3 Jahren umfangreiche Pflegemaßnahmen an den Bäumen durchgeführt. Es kann doch nicht sein, dass schon verhältnismäßig kurze Zeit später nur im Bereich der Glems über zweieinhalb tausend Bäume gefällt oder gelichtet werden müssen. Gerade dort bestehen für die Bäume wesentlich bessere Lebensbedingungen als z. B. an den Hanglagen, wo die Sachverständigen offenbar keine Probleme sehen. 

Die Bäume sind mit ihrem Laubwerk während der Vegetationsphase der entscheidende Schutz gegen Lärm und Luftverschmutzung, wovon die Leonberger Bürger - und besonders auch die Gartenstadt - durch die ungünstigen Verkehrsbedingungen stark betroffen sind. Wäre es nicht ein Schildbürgerstreich, wenn sich gerade Leonberg dieses Schutzes ohne offenbare Not beraubt? Hinzu kommt, dass die Stadt diese wenig einsichtige Maßnahme in einer Zeit treffen will, wo das dafür notwendige Geld nicht zur Verfügung steht und Kürzungen im Kulturbereich und anderen für die Bürger wichtigen Maßnahmen notwendig sind. 

Herr Oberbürgermeister, lassen Sie bitte alle nur denkbaren Alternativen prüfen, bevor auch nur ein einziger Baum gelichtet oder gefällt wird. Im Bereich der Gartenstadt werden die Wege an der Glems zwischen Gebersheimer und Rutesheimer Straße - von dem kurzen Stück am Bahnhof abgesehen - nur sehr selten begangen. Es sollte möglich sein, hier und in vergleichbaren anderen Bereichen der Verkehrssicherungspflicht etwa mit einem Schild "Betreten auf eigene Gefahr" mit einem Hinweis auf möglichen Astbruch u.dgl. zu genügen. So verfährt die Stadt schon im Winter bei den Treppenanlagen gerade in der Gartenstadt mit dem Zusatz, dass die Stadt gegen Schnee und Glätte nicht streut. Die Gefahren für die Fußgänger, die diese Treppen im Winter sehr zahlreich benutzen, sind um ein vielfaches höher als die Gefährdung durch Bäume im Bereich der Glems! 

Mit freundlichen Grüßen

W. Müller

ZURÜCK