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Stadtverwaltung Leonberg                           Leonberg, 14.5.1999

 

Herrn Bürgermeister Schultheiß
Belforter Platz 1
71226 Leonberg

Bauliche Missstände im Bahnhofsgebiet und der Schwabstraße


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schultheiß,


Die Bürgerinteressengemeinschaft Gartenstadt/Glemstal (BIGG) engagiert sich gemäß ihrer Satzung bei Maßnahmen zur Schaffung, Erhaltung und Verbesserung lebensgerechter Umweltbedingungen. Deshalb möchte die BIGG sich eines besonders benachteiligten Wohn- und Lebensbereichs der Gartenstadt annehmen, dem Bahnhofsgebiet einschließlich der Schwabstraße. Dort sind bereits auch ohne die drohende Nord-West-Tangente eine ganze Reihe von Bürgerärgernissen entstanden. Neben Müll- und Lärmbelästigungen durch den immer stärker beanspruchten Berufsschulweg und dem ständig steigenden Güterzugverkehr kamen in den letzten Jahren noch drei weitere untragbare Mißstände und Verschandelungen hinzu.

So wurden die Toilettenanlagen im Bahnhof ersatzlos demontiert mit der Folge, daß es in der Bahnhofsunterführung meist unerträglich nach Urin stinkt und die angrenzenden Grundstücke bis zur Schwabstraße als Freilichttoiletten mißbraucht werden. Dies ist ein für Bahnhofsbenutzer sowie Anlieger untragbarer Zustand. Die Stadt Leonberg gibt zudem mit einer solchen Präsentation ihres Bahnhofes, dem "Tor zur Stadt", ein denkbar schlechtes Bild für auswärtige Besucher ab.

Zum weiteren entstand durch die Schaffung des Weges zwischen Bahnhof und dem Supermarkt Aldi eine über 100 m lange Betonwand. Dafür wurde der dichte Baumbestand an der Glemsaue gefällt. Die Anwohner der Schwabstraße haben nun insbesondere im Winter anstelle von Waldblick einen "Panoramanblick" auf diese Betonauer. Entgegen der Aussage des damalig zuständigen Architekturbüros, wonach die Mauer nach drei Jahren vollständig zugewachsen sei, ist die Begrünung auch nach zwei Jahren äußerst dürftig. Laut Aussagen der Gärtnerei Dilger fehlen zu einer flächendeckenden Begrünung mindestens 10 Solitärgroßpflanzen, am besten haftende Efeugewächse. Statt grüner Pflanzen haben sich nun häßliche Schmierereien breitgemacht. Zu bedenken ist hier u. E. auch, welche Auswirkungen die angebrachten obszönen Äußerungen (auf einer Fläche von 10 Metern fünfmal des Wort ficken) auf ständig passierende Kinder und Jugendliche haben.

Schließlich wurde die Wendeplatte der Schwabstraße vor ca. drei Jahren durch häßliche Betonplatten begrenzt. Eine Begrünung der Platten sowie eine Befestigung des Hangs durch Begrünung wurde jedoch unterlassen, so daß das Geröll inzwischen wieder über die Betonplatten herunterfällt. Für die Entsorgung des Gerölls scheint niemand zuständig. Die Wendeplatte macht einen höchst ungepflegten Eindruck. Der Hang ist nun bereits von oben ausgehöhlt und droht abzubrechen. Da im Hang häufig Kinder spielen, möchte die BIGG besonders auf die Gefahr für die dort spielenden Kinder hinweisen und daß daher hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Vor diesem Hintergrund stellt die BIGG folgende Fragen:

1. Wie und wann sorgt die Stadt für ausreichende Toiletten im Bahnhofsbereich?
2. Gedenkt die Stadt die Mauer zwischen Bahnhof und Aldi mit immergrünen Pflanzen flächendeckend zu begrünen und wenn ja, wann soll dies geschehen?
3. Inwiefern kümmert sich die Stadt um eine Begrünung der Wendeplatte und die Befestigung des darüberliegenden Hangs im Bereich der Schwabstraße?

Einer Antwort Ihrerseits sehen wir erwartungsvoll entgegen.


Mit freundlichen Grüßen

Tony Horne
1. Vorsitzender der BiGG

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