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Tunnel wird schonungsloser Eingriff

Leonberg plant den fünften Tunnel in die Stadt  

Wie gestern bei der Gemeinderatssitzung auch von einem Mitglied des Gemeinderats  treffend beschrieben wurde, Leonberg plant jetzt den fünften Tunnel. Der erste Tunnel wurde verfüllt. Der zweite Tunnel sollte nicht verfüllt werden um für weitere evtl. Straßenplanungen noch zur Verfügung zu stehen. Fix wurde durch relativ unkontrollierte (vielleicht auch gewollte) Bebauung eine Anbindung dieser Röhre an das vorhandene Straßennetz beinahe unmöglich gemacht. Diese Engelbergröhre schimmelt nun vor sich hin und verfällt, aber sie hat immerhin bewirken können, dass Leonberg seiner KZ-Häftlinge gedachte.  

Die dritte und vierte Röhre, genannt "Basistunnel" haben bauliche und verkehrstechnische Mängel, die immer wieder Staus und hohe Reparatur- und Nachrüstungskosten verursachen. Aber diese Variante hat Leonberg gewollt, koste es was es wolle. Und da ein schlecht geplanter Tunnel in Leonberg immer den nächsten bedingt wird jetzt der fünfte geplant. Mit diesem Tunnel kann das Leonberger Dreieck entlastet werden. Deshalb werden auch diesmal Kosten keine Rolle spielen. Wir können mit dieser Planung eine große globale und nationale Dankbarkeit erwarten. Keine andere Stadt bringt auf so selbstlose Art größere Opfer für den nationalen Verkehrsfluss. Leonberg verzichtet freiwillig auf das letzte unbeschädigte Naherholungsgebiet, das von der Kernstadt fußläufig zu erreichen ist (das Glemstal, siehe auch Glemstalradweg), nimmt in vier Stadtteilen eine Erhöhung der Luftschadstoff- und Lärmemissionen in Kauf und belastet den einzigen Stadtteil mit relativ attraktivem Wohnraum in S-Bahnnähe noch zusätzlich obwohl durch Messungen schon festgestellt wurde, dass die Schadstoffsituation an der Gebersheimer Strasse der an der Grabenstrasse nur wenig nachsteht.

Ich kann mir keinen triftigen Grund vorstellen der es rechtfertigt, in heutiger Zeit so schonungslos mit den letzten Ressourcen umzugehen und dies um so mehr in einer Stadt wie Leonberg, die schon überproportional Verkehrslasten trägt.

 

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