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Kritik an Zukunftsplan
 
Gartenstadt-Verein sieht Wohngebiet vom Verkehr umzingelt
 
Leonberg. Die Bürgergemeinschaft Gartenstadt/Glemstal (Bigg) lehnt den Flächennutzungsplan ab, vor allem wegen des fehlenden Verkehrskonzeptes. Letzteres bestehe nur aus Plänen für den Altstadttunnel, sagte Vorsitzender Ewald Thoma.

Von Michael Schmidt

Die als Verein organisierte Bürgerinitiative kritisierte bei ihrer Mitgliederversammlung am Freitagabend die aktuelle Verkehrsplanung der Stadt, die mit dem zurzeit diskutierten Flächennutzungsplan einhergeht. "Das ist keine Verkehrskonzeption, sie besteht nämlich nur aus einem Tunnel unter der Altstadt. Andere Überlegungen zum öffentlichen Nahverkehr oder Radwegen fehlen völlig", sagte der Bigg-Vorsitzende Ewald Thoma. Die Bürger aus der Gartenstadtsiedlung lehnen den Tunnel ab, weil er ihnen noch mehr Verkehr brächte. "Schon jetzt ist die Gartenstadt das Wohngebiet mit der höchsten Verkehrsbelastung in der Stadt", betonte Thoma.

Ausführlich beschäftigt sich die Initiative seit 1999 vor allem mit Luftschadstoffen, gegründet wurde sie damals wegen des geplanten Baus einer Nord-West-Trasse. Genug Argumente für die Forderung nach Maßnahmen im Verkehrsbereich erhalten die Bigg-Mitglieder dank der teilweise hohen Schadstoffkonzentrationen. Bei den rechnerischen Werten für Feinstaub liege Leonberg auf Platz eins in der ganzen Region, so Thoma.

Traditionell stellen sich bei der Jahreshauptversammlung der Bigg auch Stadträte der Kritik. Ein Heimspiel hatte Bernd Murschel (Grün-alternative-Bürgerliste): "Der Altstadttunnel würde im Glemstal enden, dort, wo die Schadstoffe wie in einer Glocke hängen bleiben", begründete er seine Ablehnung für das Projekt. "Sämtliche Grenzwerte werden überschritten", prophezeite Murschel. Differenzierter äußerte sich SPD-Fraktionschef Jürgen Stolle. Zwar seien die Anregungen der Bigg zum Flächennutzungsplan fachkundig gewesen, aber auch ambivalent, sagte Stolle. So kritisiere die Bigg den Verkehr ebenso wie die Ausweisung eines Glemsauenparks. Thoma: "In vielen Teilen blieben die Beschreibungen des Flächennutzungsplanes sehr ungenau." Ein Umstand, der sich auch bei der langen Detaildiskussion zeigte.
 

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